Unglaublich viele Updates erscheinen am laufenden Band und schließen eine Lücke nach der anderen. Wenn man mehr Geräte hat, verliert man den Überblick. Bei durchschnittlichen über 500 Cyberattacken pro Woche ist Cyber-Hygiene ein Muss, und automatisiertes Patching eines der Elemente, die zur Verkleinerung der IT-Angriffsfläche einer Organisation beitragen. Nicht aktualisierte Software ist nicht nur ein Problem für die Sicherheit, sondern führt häufig auch zu Verzögerungen für Mitarbeitende, die sich mit bestehenden oder neuen IT-Problemen befassen müssen.
Während die Zahl der Attacken aller Voraussicht nach weiter ansteigen wird, müssen IT-Verantwortliche darüber hinaus, aufgrund des Trends zu Homeoffice und hybriden Arbeitsformen, zunehmend mehr Geräte und Software betreuen. Dies bedeutet auch eine ständige, lineare Zunahme des Zeitbedarfs für das Patch-Management, weshalb bei Hunderten oder Tausenden von Endpunkten schließlich der Punkt erreicht ist, an dem die IT-Verwaltung ohne Automatisierung nicht mehr zu bewältigen ist. Automatisiertes Patch-Management wird zunehmend mit Hlfe von Fernzugriffstools (Remote Monitoring und Management, RMM) erledigt, welche die benötigte Patch-Management-Software in eine einheitliche Benutzeroberfläche integrieren.
Beim automatisierten Patching werden Patches für große Gruppen von Geräten und Cloud-Umgebungen mittels spezieller Tools oder Skripte automatisiert verwaltet. Patches sollen in der Regel Programmierfehler ausbessern, Funktionen hinzufügen oder Anwendungen noch leistungsfähiger machen. Patches können aber auch Auswirkungen auf Hardware entfalten, etwa auf IoT-Geräte oder Laptops und Server.
Obwohl die Mehrzahl der Arbeitsgeräte noch immer unter Windows operiert, werden Mac- und Linux-Endpunkte im Unternehmensbereich immer häufiger eingesetzt. Modernes Patch-Management erfordert ein Tool, mit dem sich alle drei Betriebssysteme effektiv aktualisieren und schützen lassen. Mit einem RMM, das diese drei Betriebssysteme unterstützt, sind noch intelligentere Automatisierungsworkflows möglich, etwa die Ausführung von Patches auf globaler, Gruppen- oder Organisationsebene in Abhängigkeit von durch das RMM überwachten Bedingungen. Die zahlreichen Stellschrauben, die ein RMM bietet, erlauben jedem Unternehmen, einen eigenen Patch-Management-Ansatz zu entwickeln, der den individuellen Bedürfnissen perfekt entspricht.
Automatisiertes Patch-Management umfasst anders als das automatisierte Patching den gesamten Patch-Management-Prozess, einschließlich der Patch-Installation. Zu diesem Patch-Management-Prozess können sämtliche Bestandteile der Patch-Verwaltung gehören, von der Auffindung neuer Patches und der Erstellung von Richtlinien über das Testen und die Bereitstellung von Patches bis hin zur Berichterstattung. Eine Patching-Plattform, die Automatisierungen beinhaltet, verbessert die Patch-Genauigkeit und verringert den Umfang des insgesamt nötigen manuellen Managements.
Beim Patch-Management gerät man leicht in Rückstand, einfach wegen der immensen Anzahl neu veröffentlichter Aktualisierungen. Jedes Jahr werden Tausende von Common Vulnerability and Exposure Berichten (CVE-Reports) zu bekannten Schwachstellen und Anfälligkeiten veröffentlicht, auf die IT-Teams durch Anwendung entsprechender Patches rasch reagieren müssen. Darüber hinaus müssen sie sich auch um all die planmäßig veröffentlichten Aktualisierungen von Software, Betriebssystemen und Workstations kümmern und dafür sorgen, dass diese stets ordnungsgemäß konfiguriert sind. Jede zusätzliche Automatisierung innerhalb des Patch-Managements leistet einen entscheidenden Beitrag zu dessen Effizienz.
Die Bedeutung der richtigen Tools. Mit Cloud-basierter, automatisierter Patch-Management-Software können MSPs regelmäßige Update-Scans terminieren und so dafür sorgen, dass Patches unter bestimmten Bedingungen oder automatisch angewendet werden.
Der Hauptnutzen einer Automatisierung des Patch-Managements besteht in erhöhter Sicherheit und Produktivität sowohl für Endbenutzer:innen wie auch das IT-Personal.
Software, Betriebssysteme und Geräte, die sich nicht auf dem neuesten Stand befinden, sind ein Hauptangriffsziel für alle Akteure, die versuchen in ein Unternehmensnetzwerk einzudringen. Angreifer suchen aktiv nach dieses Schwachstellen, weshalb schnelles Patching den Unterschied macht. Unter Hinweis auf den großen Stellenwert des Patchings hat die US Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) jüngst eine Richtlinie erlassen, die alle Bundesbehörden zum Patching bekannter Schwachstellen innerhalb einer vorgegebenen Frist verpflichtet. Automatisiert werden können sämtliche Patching-Schritte von der Ermittlung des Vorhandenseins neuer Patches über dessen Download, Test und Anwendung bis hin zur Berichterstellung mit Blick auf Erfolg oder Misserfolg des Patchens.
Wie bereits erwähnt, kann insbesondere manuelles Patching sehr zeitraubend sein. Bei Hunderten oder Tausenden von Geräten bliebe bei manuellem Patching schlicht keine Zeit mehr für irgendetwas anderes – weder für vorausschauende Wartung noch für die individuelle Betreuung von Endbenutzern. Das Patching eines einzelnen Geräts kann leicht 30 – 60 Minuten pro Monat in Anspruch nehmen; deshalb leistet bereits die Automatisierung nur eines Teils des gesamten Prozesses einen wichtigen Beitrag.
Allerdings gibt es auch Unternehmen, für die automatisiertes Patch-Management trotz all der Vorteile, die es im Hinblick auf Cybersicherheit und Produktivität allgemein bietet, nicht die beste Wahl darstellt. In The New Stack weist Emily Omier darauf hin, dass eine vollständige Automatisierung zu Interferenzen mit der eigentlichen, für das Geschäftsmodell entscheidenden Technologien und insofern zu kostspieligen Ausfallzeiten führen kann. Auch könne, so Omier weiter, automatisiertes Patching bei weitergenutzten, älteren Technologien zu besonderen Problemen führen, für die individuelle Lösungen gefunden werden müssten. Und schließlich schildert sie ihre Beobachtung, dass automatisiertes Patch-Management umso leichter wird, je mehr ein Unternehmen zu Cloud-basierten Architekturen und Anwendungen übergeht.
Kein Unternehmen sollte es versäumen, sich mit Blick auf seine Cybersicherheit und die Produktivität seiner Beschäftigten Gedanken über die Automatisierung seines Patch-Managements zu machen. In Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen ist das Patch-Management ein wichtiger Teil der IT-Hygiene.
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